Ein freier Sonntag, ahhhh endlich mal nichts tun und zu Hause bleiben!
Vor wenigen Wochen war das noch unser grösster Luxus!
Jetzt ist der Zustand zu Hause zu bleiben und keine Ablenkungen zu haben, für viele von uns ein Teil des Alltags geworden.
Wir haben immer ein Leben auf der Überholspur als erstrebenswert angesehen.
Aktiv, erfolgreich, mit Vollgas zum Ziel.
Uns dämmert es ja schon seit längerem, dass an der Sache irgendetwas nicht ganz aufgeht. Menschen werden psychisch krank, fühlen eine Leere, suchen Ersatz im Konsum und in vielerlei Ablenkungen, die darüber hinwegsehen lassen, dass man mit sich selbst gar nicht mehr viel anzufangen weiss, wenn mal NICHTS ist! Die Suche nach sich selbst ist in den letzten Jahren ein riesengrossen Thema geworden und es gibt unzählige Bücher, Ratgeber und Podcasts dazu. Bravo!!
Das ist ein guter Anfang!! Und jetzt geht es darum, nicht darüber zu lesen, oder die Sinnsuche als Lückenfüller zu benutzen, sondern es wirklich zu LEBEN.
Wir wurden einfach ins kalte Wasser geworfen und stecken jetzt mittendrin.
Ausbüxen gilt nicht!
Stay Home, kein Ausgang, keine Kollegen, Homeoffice.
Wir sind also ganz auf uns und unsere Kernwerte gerichtet.
Was macht das nun mit uns?
Erstmal hören wir mehr auf unseren Körper. Wir spüren uns mehr.
Wann habe ich Hunger, wann brauche ich eine Pause, wann will ich mich bewegen?
In unserem sonst so durchgetakteten Alltag ist für solche Empfindungen oftmals gar kein Platz, wir funktionieren einfach nach immer dem gleichen Plan.
Plötzlich haben wir mehr Entscheidungsfreiheit. Das ist gut! Denn nur wenn wir selber unsere Bedürfnisse erkennen, respektieren und umsetzen sprechen wir von einer wirklichen Selbstverantwortung!
Der Körper meldet uns also was ihm gut tut und was er braucht – und unser Geist tut das auch!
Wir haben nur verlernt hinzuhören. Oder haben ihn falsch interpretiert.
Wenn der Geist sagt: „Ich brauche etwas gegen die Leere!“, dann ist es nicht die neue Handtasche, nicht das Wellness-Wochenende und nicht das tolle Abendessen im Restaurant, die diese Leere füllt. Es ist schön, sich all Dinge zu gönnen, denn sie streicheln die Seele und die Sinne, aber sie füllen nicht nachhaltig die Leere des Geistes.
Geht mal mit euch selbst ins Zwiegespräch.
Augen zu. Einatmen – ausatmen.
Es gibt keine Kollegen und keinen Chef die komisch gucken wenn ihr das einfach Zwischendurch macht. Eure Katze wundert sich vielleicht, aber wahrscheinlich eher weil sie denkt: „Na endlich hat mein Mensch das auch mal kapiert.“
Ein paar Minuten in die Stille eintauchen und nur euren Atem beobachten.
Und dann fragt euch mal:
“Wie geht es mir? “
Das ist noch lange nicht das Ende – es ist ein guter Anfang!
Fühlt euch wachgeküsst und begleitet
Von eurer Munja