Ich bin 8 Jahre alt und blase Trübsal. Ich sitze in meinem Zimmer vor dem Einbau-Kleiderschrank, dessen Türen weit geöffnet sind und starre auf ein Loch in der Rückwand.
Das haben die Handwerker damals rein gesägt, um ein Kabel zu verlegen. Und das hat mein Goldhamster Harald nun entdeckt und sich daran gemacht, es zu erforschen.
Harald steckt also in der Wand hinter meinem Kleiderschrank und ich sitze davor und warte, dass er wieder herauskommt.
Ich habe Sorge, ob es ihm gut geht, ob er den Weg zurück findet und lasse das Loch keine Sekunde aus den Augen.
Irgendwann kommt meine Mutter ins Zimmer und fragt mich, ob sie mir etwas bringen könnte.
Oh ja, von dem langen Warten habe ich ordentlich Hunger und Durst bekommen.
Ich gebe eine Bestellung auf und wünsche mir ein Wurstbrot – gerne ohne Rinde und was weiss ich, mit was noch für Spezialwünschen.
Meine Mutter wird plötzlich ärgerlich und gereizt. Sie stapft aus dem Zimmer und bringt mir alles was ich bestellt habe, aber wortkarg und gestresst.
Das Brot schmeckt plötzlich nicht mehr ganz so gut, wie sonst.
An diesem Tag hat sich in mir etwas verankert:
Wenn du sagst was du wirklich willst, fällst du den Leuten zur Last.
Wenn du Wünsche äusserst, bleibe bescheiden und im Rahmen – verlange nicht zu viel.
Diese Glaubenssätze haben sich festgesetzt, ohne dass es mir bewusst war und haben mich ein Leben lang begleitet.
35 Jahre später sitzt meine 8-jährige Tochter in unserer Küche vor dem Geschirrspüler und starrt auf den Schlitz in der Abdeckung unterhalb von dem Gerät.
Unser Zwerghamster Trixie hat befunden, sie müsse die Welt hinter unseren Küchenschränken erkunden und einen Weg dafür gefunden.
Meine Tochter bläst Trübsal. Sie hat Sorge, ob es Trixie gut geht, ob sie den Weg zurück findet und sie lässt den Schlitz keine Sekunde aus den Augen.
Von dem langen Warten hat sie Hunger bekommen und wünscht sich einen Apfel.
In Spalten geschnitten. Den bringe ich ihr von Herzen gerne.
Irgendwann liegt die ganze Familie wie gebannt auf der Lauer und endlich kommt die Erlösung. Trixie kommt leicht eingestaubt aber sichtlich glücklich über ihr Abenteuer in die Küche geflitzt. Ein Jubel wie zum ersten 1:0 beim Fussball-Match bricht los.
In dieser Nacht wache ich plötzlich auf – etwas hat mich geweckt. Es war die Erkenntnis, die in dieser Geschichte für mich verpackt ist, die mich plötzlich erwachen lässt.
Ich erlebe die Situation aus meiner Kindheit nochmals. Ich vergebe meiner Mutter, dass sie damals gestresst reagiert hat. Ich erkenne die Überzeugung, die sich damals in mir gebildet hat und erkenne, dass sie mich hindert, mein Leben in ganzer Fülle zu leben.
Der Glaube daran, anderen lästig zu sein, wenn ich meine tiefsten Wünsche äussere, hat mich davon abgehalten mir meine Wünsche zu erfüllen. Der Gedanke, dass mangelnde Bescheidenheit bedeutet, weniger geliebt zu werden hat mich zurück gehalten mein ganzes Potential zu zeigen.
Vor meinem inneren Auge entstehen neue Glaubenssätze:
- Alles was mich Klein macht, lasse ich sofort los
- Ich bin gut so wie ich bin
- Ich erlaube mir die ganze Fülle des Lebens
- Je grösser der Wunsch, um so grösser das Wunder das entsteht
Ich schreibe sie auf und hänge das Blatt als Reminder gut sichtbar an die Tür.
Das ist wichtig, damit ich täglich daran erinnert werde, mich mit diesen neuen Überzeugungen verbinden kann und sie so schliesslich zur Selbstverständlichkeit werden.
Es fühlt sich befreiend und richtig an, so als ob ich eine lang gespürte Last ablege, von der ich eigentlich gar nicht mehr wusste, dass ich sie trage.
Wenn im Leben also etwas nicht ganz glatt läuft, lohnt es sich, die Situation neugierig zu betrachten. Es ist immer eine tiefe Weisheit darin verpackt und wird zu eurem persönlichen Geschenk.
Sherlock Holmes hat Dr. Watson und Batman hat Robin. Wenn du dir jemanden wünschst, der beim Abenteuer Wachstum und Entwicklung an deiner Seite ist, dir Türen öffnet und dir zum persönlichen Durchbruch verhilft – just call me! Ich bin nur eine E-Mail weit entfernt.